Biodiversität Teil 1
Biodiversität – etwas Gutes tun für die Natur
Jeder will etwas Gutes für die Natur tun. Aber was bedeuten eigentlich all die Wörter wie einheimisch, biodivers, naturnah, invasiv, usw. Hättest Du das gewusst?
Einheimisch
Ist eine Pflanze, welche vor 1492 bereits an diesem Standort ohne menschliches Zutun gewachsen ist. Das Jahr 1492 bezieht sich auf die Entdeckung Amerikas von Kolumbus, wo ein verstärkter Pflanzenimport begann. Und seitdem viele Kulturpflanzen weltweit verbreitet worden sind. Einheimische Pflanzen vor 1492 nennen sich Archäophyten. Pflanzen nach 1492 sind Neophyten
Heimisch
Ist eine Pflanze, welche sich über die Zeit hier integriert hat. Sie wurde aus einer Naturform gezüchtet, weil sie etwas zu bieten hat. Sei es als Nahrung wie Kartoffeln, Karotten, Mais, Tomaten und viele Zuchtformen von Früchten und Beeten. Sei es als wunderschöne Gartenform wie alle Rosen, welche mit Blüten und Duft sowohl Mensch als auch Biene faszinieren. Weil sie eine Heilpflanze ist und der Medizin und der allgemeinen Gesundheit dient. Und nicht minder wichtig sind viele traumhaft schöne Gartenpflanzen nicht einheimisch, aber auch nicht aggressiv. Sie erfreuen uns seit Jahren, sie sind robust, standorttreu, blühen und bieten Bienen und vielen Insekten Nahrung.t
Biodivers/Biodiversität oder biologische Vielfalt
Bedeutet, dass so viel Vielfalt wie möglich herrschen soll. Der Vorteil ist ein natürliches Gleichgewicht. So hat ein Schädling über kurz oder lang einen natürlichen Gegenspieler. So werden grosse Monopflanzungen nicht zu einem Risiko bei Schädlingen oder schlechten Wetterperioden. Die Natur findet also ihr natürliches Gleichgewicht in ihrer Vielfalt und erstellt sich selbst wieder.
Dieses Thema ist vorallem wichtig in der Landwirtschaft, wo möglichst wenig Gift wie Insektizide, Fungizide und Pestizide verwendet werden sollen. Diese lagern sich im Boden ab, welche über das Trinkwasser in den menschlichen Organismus gelangen. Über die Langzeitschäden bei Mensch und Tier weiss man noch immer viel zu wenig.
Naturnah
Oder ein naturnaher Garten. Hier hat wohl jeder so seine eigene Definition.
• Eine grosse Vielfalt einheimischer Sorten, welche ohne menschliches Zutun sich selbst im Gleichgewicht halten.
• Viele insektenfreundliche Pflanzen und Vogelnährgehölze, Plätze und Nischen für Amphibien und Kleintiere.
• Keine Verwendung von künstlichem Dünger und Giften im eigenen Garten.
Ein Garten ist ein in sich geschlossener Raum (Hortus conclusus) welcher vom Menschen bearbeitet, bewirtschaftet und verschönert wird. Er wird nie natürlich sein. Unsere Gärten sind schlichtweg zu klein um ein natürliches Gleichgewicht herstellen zu können. Dafür bedarf es Hektaren und auch dann benötigen wir Wald, Totholz, offene Flächen, Wasser und unterschiedliche Erdsubstrate. Wir können lediglich ein Abbild der Natur erstellen, welches wir selbst definieren und uns daran erfreuen.
Invasiv
Werden Pflanzen bezeichnet, welche sich unerwünscht stark ausbreiten. Sei es durch Versamung und Ausläufer und andere Pflanzenarten (meist einheimische) verdrängen.
Ein invasiver Neophyt ist also eine ehemals fremde Pflanze, welche die einheimischen Arten verdrängt.
Neophyt
Sind Pflanzen, welche nach 1492 vom Menschen bewusst importiert und in Europa gepflanzt wurden. Auch werden Pflanzen so genannt, welche vom Menschen unbewusst in andere Gebiete eingeschleppt wurden via Samen und sich dort selbstständig vermehrt haben.
Neozoen sind übrigens Tiere mit dergleichen Entwicklung.
Klimabaum
Ist ein besonders robuster Baum, welcher mit Frost, Hitze, Wind und den vielen Wetterextremen unempfindlich zeigt. Eine besondere Bedeutung bekommen Stadtbäume. Sie müssen nicht nur dem Wetter standhalten, sondern haben einen kleinen Wurzelraum, stehen oftmals alleine und nicht in Gruppen wie im Wald, müssen Trockenheit ertragen und allenfalls noch akzeptieren, dass sie im Winter mit Salz „versorgt“ werden. Aber genau diese Bäume sind extrem wichtig, um das Mikroklima in den verbauten Städten angenehm zu gestalten. Durch die Klimaveränderung haben sehr viele einheimische Bäume Mühe all diesen Ansprüchen zu genügen. Sie zeigen sich gestresst bekommen Krankheiten und sterben. Hier braucht es neue Sorten. Europaweit laufen hier Tests für eine möglichst grosse Vielfalt.
Insektenfreundlich
Sind Pflanzen, welche für unterschiedliche Insekten Nahrung bieten. Insekten machen keinen Unterschied, ob eine Pflanze einheimisch ist oder nicht. Solange sie Pollen, Honig und andere Nahrung bietet wird sie mit Freuden akzeptiert. Zum Beispiel: Kräuter, Echinaceas, Blütenstauden, Zierlauch und viele blühende Bäume.
Vogelnährgehölz/Vogelschutzgehölz
Ist eine Hecke oder ein Baum, welcher Vögel als Nahrungsquelle dient. Je nach Grösse können sie sich dort verstecken, ausruhen oder nisten. Beispielsweise Haselnuss, Kornelkirsche, Holunder, Schneeball, Weiss- und Schwarzdorn, Vogelbeere
In den nächsten Tipps erfährst Du welche Pflanzen wertvoll für die Tierwelt ist. Ebenfalls folgt ein weiterer Tipp mit Möglichkeiten um den Tieren auch in deinem Garten einen interessanten Lebensraum bieten kannst. Weiter lernst Du, dass ein, fürs Menschenauge schöner Garten, auch für die Tier- und Pflanzenwelt interessant sein kann.